Martini-Stirling-Motor
Maschinentyp: | Heißluftmotor nach einem Patent von W. Martini |
aus dem Jahr 1970. Der Verdrängerkolben ist | |
nicht mit dem Arbeitskolben (Membrankolben) | |
gekoppelt. Der Verdrängerkolben wird durch | einen Elektromotor mit einer Getriebe- |
untersetzung angetrieben. Dadurch ist die | |
Drehzahl des Martini-Stirling-Motors von außen | |
vorgebbar. | |
Daten: | Durchmesser Verdrängerkolben: 22 mm |
Hub Verdrängerkolben: 23 mm | |
Innerer Duchmesser Membran: 35 mm | |
Äußerer Durchmesser Membran: 50 mm | |
Hub Arbeitskolben (Membran): 6 mm | |
Drehzahl: ca. 100 bis 300 1/min | |
Konstruktion: | Gerd Niephaus, nach einer Vorlage im Buch |
"Stirling And Hot Air Engines" von Roy Darlington | |
und Keith Strong | |
Gebaut: | Gerd Niephaus |
Ende 2020 |
Der Motor kann vom Prinzip her nur exakt mit der durch den Elektromotor vorgegebenen Drehzahl laufen. Ist die Drehzahlgleichheit nicht gegeben, kommt der Motor zwangsweise in eine Phasenlage zwischen Verdrängerkolben und Arbeitskolben, die ihn abrupt abbremst. Dies passiert offenbar außerhalb des angegebenen Drehzahlbereiches.
Eine überaus unangenehme Eigenschaft des Martini-Stirling ist, dass er auch abrupt stehen bleibt, wenn der Motor zu sehr belastet wird. Diese Eigenschaft ist natürlich durch die Bauart bedingt. Der Motor kann ja nicht, wie ein „normaler“ Stirlingmotor, auf eine hohe Belastung durch Absenken der Drehzahl reagieren.
Eine weitere unangenehme Eigenschaft ist, dass der Motor nicht so einfach zu starten ist. Man kann ihn nicht, wie einen Stirlingmotor sonst, einfach von Hand anwerfen. Man schafft es natürlich nicht, die richtigen Drehzahl und eine richtige Phasenlage beim Anwerfen zu treffen. Nach Anzünden des Brenners schaltet man den Elektromotor ein. Der Motor beginnt jetzt um seine Ruhelage zu pendeln. Durch Veränderung des Drehzahl des Elektromotors kann man eine Resonanzsituation beim Pendeln erreichen. Irgendwann dreht der Motor auch über den Kolbentotpunkt hinweg. Durch ein „Herumspielen“ mit der Drehzahl des Elektromotors schafft man es schließlich, eine konstante Drehbewegung einzuleiten. Der Motor kann natürlich in beiden Drehrichtungen laufen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Schwierigkeit, den Motor zu starten, systembedingt ist oder nur eine Eigenart meines Exemplars, d.h. dass die Dimensionierung meines Motors nicht sehr gut ist.
Das folgende Video zeigt den Motor noch einmal von allen Seiten: Martini-Stirling-Motor
Hier ein kurzes Video vom Lauf des Motors: Lauf des Martini-Stirling-Motors